Über mich

 width=338 Geboren 1953 im südwestlichen Münsterland; Studium der Geisteswissenschaften (Philosophie und Psychologie), das mit der – an sich ja keineswegs neuen! – Einsicht endete, dass die Philosophie zwar darüber nachdenken kann, was aus der Welt werden kann und werden sollte, diese Änderung aber nicht herbeiführen kann. Dann zunächst eine Zeit als Musiker (Jazz/Funk/Fusion, als Bassist), und schliesslich ein Studium der Wirtschaftsinformatik und Berufstätigkeit in der SAP-Beratung; nebenberuflich Promotion in Wirtschaftsinformatik an der Universität Hamburg über die wissenschaftstheoretische Frage, ob ein vorgeschlagenes forschungsleitendes Wissenschaftsziel „Vollautomation des Unternehmens“ sinnvoll, rational durchführbar und mit Vernunftgründen gerechtfertigt werden kann, und unter welchen Bedingungen.

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4 Kommentare zu „Über mich

  1. Replik auf eine Vision

    „Offenbar ist dabei eine Reihe von Restriktionen zu beachten: etwa die Grundprinzipien der Vertragsfreiheit, der Freiheit des Güterverkehrs mit freier Preisbildung und auch die Konsumentensouveränität wird niemand gerne opfern wollen. Ferner sollte das Prinzip der Pareto-Optimalität, also der Vermeidung von Ineffizienzen in Produktion und Verteilung beibehalten werden. Innerhalb dieser Regularien scheint zur Rettung des Klimas bzw. zur Steuerung des ökonomischen Geschehens mit dem Ziel der Einhaltung ökologisch gebotener Begrenzungen zunächst wenig Anderes möglich als all das, was bisher – leider recht erfolglos – versucht worden ist, also der Versuch der Zähmung und Umlenkung des Individualinteresses durch allerlei steuerliche oder sonstige finanzielle Incentives.“

    https://www.heise.de/tp/features/Happy-End-fuer-Karl-Marx-4417008.html

    Vertragsfreiheit wird vom i-Markt gesichert.
    Es wird aber aufgrund der sozialen Sicherung und fortschrittlicher Normen niemand geben, der einen unfairen Vertrag eingeht.

    Und sollte jemals ein sittenwidriger Vertrag geschlossen werden, so wäre er zu identifizieren und zu sanktionieren mit der absoluten Beweiskraft der Finanzströme.

    Die Freiheit des Güterverkehrs ist gegeben, insofern die Güter im Wettbewerb an den Normen gemessen ihre Käufer finden. Schlechte und schädliche Güter werden weder von intelligenten Konsumenten noch intelligenten Produzenten eingekauft.

    Die Preisbildung ist im i-Markt transparent, folgt aber grundsätzlichen Normen und Regeln, die die Gesellschaft als Ganzes demokratisch erarbeitet.

    Die Konsumentensouveränität wird im i-Markt überhaupt erst einmal hergestellt und verstärkt, weil der Bürger alle Rollen als Einheit ausfüllen kann, weil alle Bürger gleichzeitig als Produzenten, Konsumenten und Investoren auftreten können.

    Bemerkenswerterweise fehlt die Freiheit der Finanzströme. Die reguliert der i-Markt nämlich zur Durchsetzung der Währungssicherheit und der Geldstabilität.

    Der i-Markt kann weitgehend auf Steuern verzichten. Er wird nur dort eingreifen müssen, wo man auf Importe angewiesen ist, die den fortschrittlichen Normen noch nicht entsprechen. Die Zuschläge, die dann erhoben werden müssten, werden dann aber für die Ausgleichung schädlicher Folgen für die Umwelt verwendet.

    Es gibt dann eben eine Zweckbindung für diese Mittel.

    Eine Pareto-Optimalität ist Ziel der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung wie der betrieblichen Buchführung. Es geht um Effektivität, Qualität, die Nachhaltigkeit einschließt und um die Proportionalität der Volkswirtschaft. Dazu werden die fortschrittlichsten Ergebnisse kommuniziert und schnell Bestandteil des Wissens und Könnens aller Mitglieder der Gesellschaft.

    Es erfolgt keine Zähmung von Individualinteressen, sondern die Bedingungen ihrer Realisierbarkeit werden strukturell so gestaltet, dass diese sich in Transparenz und Kooperation legitimieren müssen, das bedeutet nicht anderes, das Menschen sich durch Bildung und Arbeit in Selbsterkenntnis ermächtigen können, ihr Leben als verantwortliches Subjekt und Teil der Gesellschaft zu entwickeln und zu entfalten.

    „Aufheben ließe sich dieser Konflikt prinzipiell dann, wenn gewissermaßen das „Kollektiv“, die Gesellschaft oder deren Interessen wahrnehmende Organe selber die produzierenden wirtschaftlichen Akteure sind.“

    Im i-Markt wird die Gesellschaft durch den Bürgerstaat repräsentiert, der immer mehr nach innen sich als Machtorgan auflöst, je reifer die Gesellschaft wird, die Menschen in der Perspektive als positive Anarchisten kein spezielles Gesetz benötigen, um in Kooperation verantwortungsbewusst zu handeln.

    Das wäre die Vollendung der Vertragsfreiheit als Freiheit des Selbst, die die Freiheit der anderen ebenso das Selbstsein ermöglicht.

    Öffentliche Güter in kommunale Verantwortung legen, die Vergesellschaftung der Produktionsmittel in Übereinstimmung mit der Art und Weise der geleisteten Arbeit und gemäß ihrem Zweck verlangt andere Formen für große Unternehmen, nicht ihre Verstaatlichung. Unternehmen müssen eigenverantwortlich aufgestellt werden und agieren können unter den Rahmenbedingungen eines demokratisierten Akkumulationsprinzips, dass das Geldeigentum vom Produktionseigentum scheidet und indem das Geld-Kapital vom Zins befreit ist, was der Kapitalismus ja schon für die Masse der Bürger auf den Weg gebracht hat, dient der Überschuss im Ergebnis der Produzenten der Finanzierung des Allgemeinwohls, das eine besondere Grundsicherung der fundamentalen Existenzmittel ebenso sichert wie den Erhalt der Infrastruktur.

    Damit wären auch alle Gefahren gebannt, die aus der Zeit des Staatssozialismus die Idee deformiert haben.

    Die Gewährleistung der Freiheit ist durch die umfassende Demokratie der Bürger gesichert, denn in dieser Gesellschaft besteht die Existenzweise des Bürgers in seiner aktiven Beteiligung, den einmal ermächtigt wirkt diese als natürliche Droge.
    Macht ist die stärkste Droge für unser Gehirn und jede Droge muss in ihrer Dosis klein gehalten werden, damit sie den Menschen nicht entgleisen lässt.

    Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut, aber Korruption ist im i-Markt immer nachweisbar und deshalb wird dieses Denken sterben in jedem Kopf.
    Transparenz und öffentliche Kommunikation ermöglichen das Entstehen einer höheren Zivilisationsstufe, ermöglichen die Ausbildung von gesellschaftlicher Superintelligenz und damit eine höhere Vernunft, als wir diese bisher kennen.

    Erst dann werden wir die Technik der Zukunft beherrschen und sinnvoll nutzen.
    Wir werden dabei immer mehr aus dem unmittelbaren Produktionsprozess heraustreten und uns allen Formen der schöpferischen Arbeit zuwenden können, einschließlich der Gestaltung sozialer Beziehungen und Fragen der Organisation und politischen Leitung als Zielbestimmung unseres Handelns.

    Das wäre die Rückkehr zur Idee und die Überwindung der falschen Herrschaftsverhältnisse.

    Mietprobleme gibt es nicht, wenn jeder in der Lage ist, das für ihn passende Wohneigentum für den Eigengebrauch zu bilden.

    Nicht rückwärts denken, sondern in eine machbare Zukunft.

    Nun was Technologie betrifft, überzeichnet der Autor. Er überhöht den 3-D-Drucker. Produktion ist viel mehr als die Produktion von Konsumgütern, sie ist zuerst Produktion von Produktionsmitteln.
    Und dafür braucht man qualifizierte Menschen.

  2. Lieber Herr Dr. Eversmann,
    ich habe gerade „zufällig“ Ihren Blog entdeckt und bin dankbar, dass meine Gedanken
    gerade einen Resonanzboden fanden, in dem sich meine Intentionen bestätigten und mich meinen eingeschlagenen Weg fortsetzen lässt. Ich möchte mich weiterhin mit Ihren Schlussfolgerungen und Ideen auseinandersetzen . Doch zunächst will ich Ihnen einfach nur danken!!!
    Herzlichst
    Andrea Haberland

    1. Was ist Kapital? Als Aktiva in einer Bilanz sind es die Sachmittel, die jemand verwendet. Wozu – man kann alle denkbaren Zwecke reduzieren auf den Zweck, Arbeit einzusparen. Im Wesentlichen ist Kapital vorgetane Arbeit, um Arbeit einzusparen. Dann stellt sich immer die Frage, was mit der eingesparten Arbeit geschieht. Marx spricht darüber im Kapital am Beispiel der Wassermühle des Antipratos. Sie erspart viel Arbeit, die man verwenden könnte, um das Leben „arbeitslos zu genießen“, oder um mehr zu produzieren und mehr zu arbeiten. Die Mechanismen des kapitalistischen Wettbewerbs zwingen zu unaufhörlicher Mehrarbeit, und ein Teil der Mehrarbeit geht immer in die vorgetane Arbeit zur Einsparung von Arbeit, also: in Investitionen in Kapital. Diese Mittel, die einerseits Arbeit einsparen und andererseits die Handlungsmöglichkeiten der Menschen erweitern, setzen weitgehend den Rahmen, innerhalb dessen die Gesellschaft sich entwickeln kann, etwa kulturell und sozial. Wenn ein Land wirtschaftlich zerfällt, wenn es seine Mittel (Kapital, Firmen) verkaufen muss um zu überleben wie etwa Griechenland die letzten fast 10 Jahre, wird der Rahmen enger.

      Die materiellen Mittel setzen auch den Rahmen der möglichen wirtschaftlichen Ordnung. Ohne all das, was die Dampfmaschine und den dampfgetriebenen Webstuhl und die Einsenbahn hat etc. haben möglich werden lassen, hätte es keinen Kapitalismus geben können, dann wäre das wirtschaftliche Leben auf Landwirtschaft und Handwerk beschränkt geblieben.

      Wenn nun die kapitalistische Expansion an Grenzen gerät, weil der Kapitalismus gewissermaßen seine Aufgabe erfüllt hat und die Märkte überschwemmt sind, wachsen materielle Mittel heran, die eine andere, höhere Ordnung der wirtschaftlichen Koordination vorstellbar werden lassen als die Anarchie des Marktes, jedenfalls für eine Reihe von Basisgütern. Die Gesellschaft braucht dann Mittel, um sich gegen die zu groß und mächtig gewordenen Konzerne zu behaupten, und dazu braucht sie Gemeineigentum. Das Kapital zur Produktion von Konsumgütern hat bisher nie erfolgreich gesellschaftliches, öffentliches sein können, nur in Ausnahmefällen. Die digitalen Technologien machen das aber nun erstmalls möglich.

      Ich würde Technologie also nicht Leitkonzept nennen. Technologien setzen den Rahmen, sie sind die materiellen Mittel, die man verwenden kann zur Entwicklung von Konzepten der gesellschaftlichen wirtschaftlichen Mittelbeschaffung.

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