Am 2. Oktober erschien mein neues Buch "Die Große Digitalmaschinerie" im Tectum-Verlag. Wie schon in meinem eBook "Projekt Postkapitalismus" geht es darum, einen sich herausbildenden postkapitalistischen Zustand zu skizzieren. Ich habe mich in diesem Buch von der Argumentation Joseph Schumpeters leiten lassen bzw. anhand dessen Argumentation aus seinem Spätwerk "Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie" den Gedankengang entwickelt, dass der Kapitalismus an ein inneres, folgerichtiges und sinnvolles Ende seiner Entwicklungsmöglichkeiten gerät, das man, wäre eine solche Intention als bewusster Akt der Planung möglich, als Erfolg und bewusst intendiert betrachten könnte. In dieser Spätphase, nachdem sich diese Grenzen (die Grenzen der Aufnahmefähigkeit der Märkte sind) bereits abzeichnen, bringt er in einem eher chaotischen Gesamtprozess, in dem er einerseits nahezu verzweifelt "Zeit zu kaufen" sucht, andererseits die (technischen Arbeits-)Mittel hervor, die einen Übergang in andere als die von den typischen kapitalistischen institutionellen Ordnungselementen bestimmten Verhältnisse (politische, gesellschaftliche und ökonomische) ermöglichen.
Die Tendenz, wohin diese Entwicklung sich bewegt, ist recht klar erkennbar, nachdem diese Entwicklung bereits seit rund 30 Jahren anhält. Es ist auch klar zu begründen, warum die auf diese Weise ermöglichten nach-kapitalistischen Verhältnisse die folgerichtige Antwort sind auf die erschöpften Entwicklungsmöglichkeiten des Kapitalismus, warum sie eine neue Epoche darstellen, und warum und inwiefern sie einen (kulturellen und ökonomischen) Fortschritt bedeuten.
Die konkreten Mittel, Wege und Maßnahmen sind allerdings noch nicht hinreichend klar bekannt und erforscht; das wäre nun eigentlich in Angriff zu nehmen, und dazu wären wohl die Dimensionen eines Forschungsprogramms erforderlich, an dem Wissenschaften und auch Teile der Wirtschaft beteiligt sind. Den Willen dazu, den Startschuss und die alles in Bewegung setzende Initiative muss allerdings die breite Mehrheit der betroffenen Menschen, also die Autorität des Volks, des Souveräns, aufbringen und ergreifen; also die Menschen, die das Recht, den Willen und die Pflicht haben, sich ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder und Enkelkinder zu erarbeiten. Mit anderen Worten: es ist Öffentlichkeitsarbeit notwendig!
Leider fährt der Tectum-Verlag eine Hochpreispolitik, auf die die Autoren keinen Einfluss haben. Das Buch ist nun auch als eBook zu haben, aber auch zu einem leider sehr hohen Preis.