Vor inzwischen runden 10 Jahren erschien das damals hohe Wellen schlagende Buch des Ökonomen Jeremy Rifkin, das unter anderem auch den Untergang des Kapitalismus voraussagte: „The Zero Marginal Cost Society: The Internet of Things, the… Mehr
Geld, Zins und wirklicher Reichtum
Seit langer Zeit mal wieder ein Beitrag: eine Kritik von Norbert Häring zu einem Artikel von Jens Berger in den „Nachdenkseiten“, zum Thema „Zinskritik“. Jens Berger hatte diesen Artikel 2011, vor 12 Jahren, veröffentlicht, und es ging damals darum, eine von den sog. Zinskritikern vorgebrachte „Fundamentalkritik“ an der Erhebung von Zins zu entkräften.
Um es also vorweg kurz zusammenzufassen: Was ist gemeint mit Zinskritik?
Die Zukunft erfinden – so lange es sie noch gibt
Es ist schon einige Jahre her, dass Nick Srnicek und Alex Williams dieses Buch über die Zukunft geschrieben haben. Es sollte ein „Manifest“ sein: „‚Die Zukunft erfinden‘ ist ein Manifest für das Leben nach dem Kapitalismus.“
Die beiden hatten in vielem verdammt Recht:
Gegen die Konfusion, die politisch links wie rechts herrscht, wenn es darum geht, unsere High-Tech-Welt zu verstehen, stellt sich das Buch der Aufgabe, das emanzipatorische und zukunftsorientierte Potential der heutigen Gesellschaften zurückzuerobern. Statt einer komplizierten Zukunft auszuweichen, zielen Nick Srnicek und Alex Williams auf eine postkapitalistische Ökonomie, die es erlaubt, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, die Arbeit abzuschaffen und Technologien zu entwickeln, die unsere Freiheiten erweitern.
Stimmt.
„Die Zukunft erfinden – so lange es sie noch gibt“ weiterlesen
Anleitung für eine Revolution
Heute erschien auf dem Substack von Milos Matuschek ein amüsanter Beitrag, aber nicht gedacht als Aprilscherz. Er meint es ernst: da der Systemcrash ja nun wirklich bald naht, liefert Matuschek aus aktuellem Anlass schnell noch eine Anleitung für eine Revolution. Dass Bitcoins allerdings nicht taugen zum Basteln an einer Revolution, wie Matuschek zu glauben scheint, soll sich im Anschluss klären.
Matuschek fragt, ob wir nun in einer Tragödie, oder einer Kommödie leben, und sagt völlig zu Recht: es ist beides, und wir können nicht einmal mehr dazwischen unterscheiden. Wir leben in einer „Reality-Seifenoper mit flackernden medialen Bildern“, und sitzen – wir sind ja zahlende Gäste – in der ersten Reihe. „Allerdings können wir den Kanal nicht wechseln“, wie er sagt, und haben eigentlich auch kaum noch die Wahl, ob wir überhaupt ausschalten wollen.
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Wumms mit Chuzpe
Was ist Chuzpe?
Es gibt eine Stiftung, die – unter anderem – auch erklären kann, was Chuzpe ist.
Diese Stiftung sitzt in der Schweiz und heißt GRA. Sie ist eine „Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und setzt sich für die Menschenrechte und die Erhaltung der Demokratie schweizerischer Prägung ein. Die GRA steht für Toleranz und gegen jegliche Art der rassistisch motivierten Diskriminierung.“ (GRA – über uns)
Es gibt da eine ganze Reihe von Artikeln über das Wort Chuzpe und seine Bedeutung, und auch diesen. Es heißt da:
Chuzpe (auch: Chutzpe) ist ein unübersetzbares jiddisches Wort, das in den allgemeinen (deutschen und englischen) Sprachgebrauch übergegangen ist. Es bedeutet „Unverschämtheit, Dreistigkeit, Unverfrorenheit, Impertinenz“ und wird in der Regel salopp abwertend verwendet, kann aber auch, je nach Kontext, einen anerkennenden Beiklang haben.
Das Narrativ des Westens, Kriegsgefahr und die Mauer der Geheimhaltung
Kann Anpassung eine emanzipatorische Praxis sein?
Phillip Staab, seit Februar 2019 Soziologie-Professor für das Gebiet „Soziologie der Zukunft der Arbeit“ an der Humboldt-Universität Berlin, hat ein neues Buch geschrieben, das im Oktober im Suhrkamp-Verlag erscheinen wird, und zwar unter dem Titel: „Anpassung. Leitmotiv der nächsten Gesellschaft.“
Kann Anpassung ein Leitmotiv für die nächste Gesellschaft sein?
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Der letzte Präsident der „Freien Nation“
Es sind zwei Reden des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, die den Hass und den Vernichtungs- und Rachewillen der gegen ihn verschworenen vielgestaltigen dunklen Mächte wohl besonders heraufbeschworen haben: einmal die Rede mit dem Titel „The President and the Press: Address before the American Newspaper Publishers Association“, die er am 27. April 1961 hielt, und die Rede vor der American University am 10.Juni 1963, also nur wenige Monate vor seiner Ermordung am 22. November 1963 in Dallas.
Diese beiden Reden adressieren absolut zentrale Aspekte dessen, was ein demokratisches modernes Staatswesen mit freier Presse, freien, gebildeten, unabhängigen und friedliebenden Bürgern ausmacht – wenn es ein solches intaktes Staatswesen tatsächlich gäbe.
Regimechange in Russland?
Der bekannte russische Unternehmer und Milliardär Oleg Deripaska hat sich kürzlich recht kritisch über das russische Vorgehen seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine geäußert. Anlass war ein Vortrag Deripaskas an einer Moskauer Universität.
Im Folgenden soll es um die Frage gehen, ob a) ein Regimechange in Russland möglich, wahrscheinlich oder sinnvoll wäre, und b) welche Art von Regimechange denn in der „westlichen“ Welt möglich, wahrscheinlich und sinnvoll wäre (wie bereits im vorletzten Beitrag erörtert).
Paul Mason im Reich der Asow-Untoten
Masons Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 22.5. ist eine Replik auf Habermas und dessen Debattenbeitrag zum Thema Ukraine-Krieg, womit der sich auf die Seite der Befürworter von Friedensverhandlungen stellt. Die Kritiker dieser Haltung spechen sich für eine Fortsetzung bzw. Intensivierung des militärischen Engagements aus. Die eine Seite sieht alle möglichen Diskussionen von Verhandlungslösungen also bestimmt durch das Faktum, dass Russland über Atomwaffen verfügt, während die andere Seite meint, diese Tatsache dürfe nicht so verstanden werden, dass man sich dem Willen der Atommacht Russland ohne Widerstand fügt.