Den Kapitalismus stürzen?

Heidi Reichinnek, kürzlich zur Fraktionsvorsitzenden der Partei „Die Linke“ gewählt, hat in einem Interview zum „Sturz des Kapitalismus“ aufgerufen. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung sagt sie, der Sozialstaat werde „immer weiter ausgehöhlt“, und der Reichtum von wenigen „explodiert“.  „Für sie ist der Kapitalismus ein System, das überwunden werden muss, um die Demokratie zu schützen und soziale Gerechtigkeit zu erreichen.“ ( Frankfurter Rundschau )

Den Kapitalismus überwinden? Solche Stimmen werden ja offenbar lauter, vor allem aus dem Lager der Linken, die sich eines enormen Zuwaches an Mitgliedern erfreut. Seit Beginn des Jahres hat sich ihre Mitgliederzahl verdoppelt.  ( Tagesschau )

Aber wie soll das nun genau vor sich gehen mit dem Stürzen? Wer sind die Stürzer? Wer soll es machen? Und wohin genau soll das Stürzen führen?

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Neues Buch: Die Revolution ist überfällig!

Mein neues Buch ist erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Worum geht es: um die Mega-Verschwörungstheorie, dass die Juden an allem schuld sind. Wie man weiß gibt es diese „Theorie“ ja tatsächlich, jedenfalls wird so etwas hier und da behauptet, meist aber als prophylaktischer Generalvorwurf an Menschen,  die sich in irgendeiner Weise Israel-kritisch äußern. Auf Israel-Kritik wird dann entgegnet, wer so etwas sage, behaupte sicher auch die Juden seien an allem schuld – um begründete und sachliche Kritik ins Grundlose, Uferlose und Absurde abzuleiten.

Aber tatsächlich geht es um Zionismus, also um die aus diesem Denken und dieser Überzeugung stammende Denk- und Handlungsweise. Damit ist aber nur ein Teil der vielen Menschen gemeint, die aus jüdischen Familien stammen, aus jüdischen Traditionen und Bindungen und die möglicherweise dem jüdischen religiösen Glauben verbunden sind.

Zionismus ist aber etwas anderes. Was ich in meinem Buch behaupte, und, wie ich zu belegen und zu zeigen versuche, behaupten muss: dass diese „Zionisten“ dabei sind, die Herrschaft über die Welt zu erobern und zu übernehmen – und dabei ist es egal, ob das aus Zustimmung geschieht, oder durch Eroberung.

James Paul Warburg, der Sohn eines der Mitgründer der FED,  Moritz Paul Warburg, sagte am 17. Februar 1950 vor dem Ausschuss für auswärtige Beziehungen des US-Senats: „Wir werden eine Weltregierung haben, ob wir sie wollen oder nicht. Die Frage ist nur, ob die Weltregierung durch Zustimmung oder durch Eroberung erreicht wird.“

Warburg habe mit dieser Aussage einige Aufmerksamkeit erlangt, ist zu lesen, was kaum überrascht. Eine solche Aussage müsste die Frage provozieren (oder hätte sie provozieren müssen), wer denn wohl nach einer Weltregierung strebt; ob es tatsächlich so ist, und wenn ja, mit welchem Recht und welcher Begründung. Solange die Menschen aber noch an Demokratie als bevorzugte Regierungsform glauben, sollten Staaten dieser Welt von demokratisch gewählten Regierungen regiert werden, und nicht von „einer“ Weltregierung, die möglicherweise auch noch „erobert“ worden ist.

Aber es sieht so aus, als habe James Warburg mit voller Absicht diese Aufmerksamkeit gesucht, und seine klare Aussage dürfte nicht das einzige Indiz sein für die Vermutung, dass diese Menschengruppe, die sich für das „auserwählte Volk Gottes“ hält, tatsächlich auch nach Herrschaft über die Welt strebt. Sehr Vieles, was seit dem in der Gegenwart und tatsächlich bereits seit rund 100 Jahren in dieser Welt geschieht, ist gar nicht anders erklärbar.

Auf dem Weg zur Weltregierung – Beispiel transatlatische Medien

Am 29. April 2014 erlaubte sich die Sendung „Die Anstalt“ diesen satirischen Beitrag zum Thema „Ukraine-Krieg“ und transatlantische Medien – er ist inzwischen aus der Mediathek gelöscht. Der Video-Ausschnitt zeigt sehr deutlich, wie die beiden Satiriker sagen: es geht in den genannten Firmen, Medien und Vereinen immer um eines: mehr Rüstung.

Damals erlaubten sie die Satiriker, aufmerksam zu machen auf dieses Netzwerk der Transatlantiker, das von einer Vielzahl von Akteuren, von Thinktanks, Gesellschaften, großen Zeitungen und Regierungsberatern gesponnen wird, und das nur dieses eine Ziel zu kennen scheint.

Wir wissen heute dass damals der lange vorbereitete Putsch gegen Janukowitsch begann, von Victoria Nuland auf dem Maidan in Kiew 2013 angezettelt. Damals schien klar dass die Initiative aus den USA kam, und dass es gegen Russland ging. Aber warum?

Im April 2014 wurde die „ATO“ gestartet, die „Anti-Terror-Operation“ Pietro Poroschenkos, im Auftrag des damaligen CIA-Direktors John Brennan. Nach einem Jahr und Tausenden Toten wurde die Operation abgebrochen, weil die Ukrainer aus den Gebieten der Ost-Ukraine im ehemaligen Klein-Russland sich diesem Bürgerkrieg erfolgreich widersetzten, und nun musste die Abkommen von Minsk geschlossen werden. Der Bürgerkrieg sollte damit beendet werden, Wladimier Putin traute diesen Verhandlungen zuerst, aber – er wurde betrogen. Alle Beteiligten auf dieser Seite bekannten sich später offen dazu, Putin betrogen zu haben, weil es tatsächlich nur darum ging, Zeit zu schinden; um die Kriegsvorbereitungen weiter zu treiben, während angeblich die Waffen schweigen sollten. Die damaligen Kanzlerin Angela Merkel, Präsident Holland und Wladimier Zelensky verübten diesen schäbigen Betrug, Zelensky mit sichtbar teuflischem Genuss während der Unterschriftsprozedur zum Minsk-2-Abkommen. Warum? Warum taten sie das, gegen jede Vernunft, gegen Sitte und Anstand im gewöhnlichen zwischenmenschlichen Umgang und erst recht im Rechtsverkehr in solchen Dimensionen? Wovon Leben und Gesundheit von zig-tausenden Menschen abhängen?

2014, als diese Sendung lief, gab es noch Protest und Widerstand gegen diese ausbrechende Kriegswut. In den 10 Jahren seit dieser Sendung scheint aber jeder Widerstand gebrochen, und einer geradezu suchtartigen Kriegsbegeisterung gewichen zu sein. Über alle Parteien hinweg, auch über Altersgrenzen und sonstige die Menschen unterscheidende Merkmale wollen die Menschen „kriegstüchtig“ sein.

Es kann nicht den geringsten Zweifel daran geben, dass Russland unter der Führung Wladimir Putins an nichts Anderem interessiert war und noch immer ist als an der Schaffung einer stabilen Sicherheitsarchitektur, die den Menschen in Russland und Europa für die nächsten Jahrzehnte den Frieden sichert. Das wurde von der damaligen US-Admistration aber abgelehnt. Es gibt dafür keinerlei rationale Erklärung.

Auf dem Weg zur Weltregierung – seit über 100 Jahren

Warum wird dennoch gegen alle Vernunft, trotz aller auf den ersten Blick erkennbaren Vernunft- und Wahrheitswidrigkeit behauptet, wir müssen uns auf Krieg vorbeiten und Milliarden für Waffen und Rüstung ausgeben, weil Putin sonst den Westen überfallen will? Alleine, gegen die geballte Kriegsmacht von 32 Nato-Staaten?

Es gibt dafür nur diese eine rationale Erklärung, und das ist die, dass diese Kräfte tatsächlich selbst den „Westen“, also die Nato-Staaten und dazu gehörenden Menschen dazu benutzen wollen, gegen Russland Krieg zu führen – um Russland zu besiegen, und dann – als schon fast letzten Schritt – die Weltregierung zu übernehmen.

Was ging dem voraus:

1. Die Gründung der FED 1913

2. Die Gründung des Council on Foreign Relations 1921, und aller seiner daraus entstandenen Thinktanks und Organisationen

3. Die Gründung des Neoliberalismus, mit der Mont-Pelèrin-Gesellschaft 1947 und ihrem Vorläufer Colloque Walter Lippmann 1936

4. Die Gründung des Open Societies Institute durch George Soros 1979.

Am 1. November 1993 schrieb Soros in einem großen Essay, die Zukunft der NATO bestehe darin, dass sie sich auf eine „Neue Weltordnung“ zubewegen müsse ( New Wold Order ). Nach dem Zerfall der Sowjet-Union, die sich fortan nicht mehr als feindliche Großmacht gegenüber der Nato verstand, müsse die Nato nicht etwa ihrerseits ihre militärischen Ambitionen gegenüber Russland aufgeben, sondern sie müsse eine neue Weltordnung dadurch schaffen, dass das ehemalige Verteidigungsbündnis Nato sich auf alle Staaten in der Nachbarschaft Russlands ausdehnt. Dies ist offensichtlich geschehen – im Widerspruch zu den Versprechungen gegenüber dem damaligen Staatschef Michael Gorbatschow, der verlangt hatte dass die Nato sich „keinen Fingerbreit“ weiter nach Osten ausdehnt, aus naheliegenden Sicherheitsinteressen. Gegen dieses Versprechen ist ein ums andere Mal verstoßen worden, und die Ukraine wäre nun, nach dem Fall Janukowitschs, die „Rote Linie“ gewesen, deren Überschreitung Russland dann nicht mehr würde dulden können. Aber es wurde weiter gegen Russland gezündelt, und es wurde der Proxy-Krieg der Ukraine gegen Russland begonnen, gegen den Russland sich dann ab Februar 2022 zur Wehr setzen musste.

Eine „Neue Weltordnung“ beschreibt Soros also wie in diesem Text zu lesen. Aber die Neue Weltordnung ist schon beschrieben in der Ein-Dollar-Note …

… und sie ist beschrieben im Logo des Council on Foreign Relations („Ubique“):

Nach Weltherrschaft strebten offenbar sowohl die Gründer FED, die Gründer des (fast allmächtigen) CFR, die Gründer des Neoliberalismus und zuletzt eben Geoge Soros mit seiner Version von Neue Weltordnung. Was sie alle verbindet: sie sind alle jüdisch-zionistisch.

Die fanatische Verbissenheit, in der gegenwärtig versucht wird, einen Krieg gegen Russland als so gut wie unvermeidbar darzustellen, weil Russland angeblich seinerseits ebenso verbissen darauf aus ist, einen Krieg gegen die geballte Militärmacht der Nato zu beginnen, in dem es zwangsläufig untergehen würde, ist nur zu erklären durch ein völlig irrationales, biblisch-psychopahisches Streben nach Weltherrschaft – so wie James Moritz Warburg aus der Bankiers-Familie der Warburgs dies damals ganz offen erklärt hat.

Dringendes Plädoyer also: zu erkennen dass es tatsächlich so ist, und schleunigst und möglichst noch früh genug zur Besinnung und zur Vernunft zu kommen.

Das Ende der Arbeit, das nicht kommen durfte

Durfte das Ende der Arbeit nicht kommen?

Ein Artikel über das verhinderte Ende der Arbeit könnte so beginnen, mit dieser Fragestellung, und es ginge dann inhaltlich um die wirtschaftswissenschaftliche Betrachtung des Normalverlaufs der industriekapitalistischen Entwicklung, deren Normalverlauf zum Ende der Arbeit geführt hätte, der aber gestört wurde. Dass der Verlauf gestört wurde, wäre die These dieses Artikels.

Aber wer oder was hat den Verlauf gestört? Und mit der Bearbeitung der Antwort würden sich Thema und Fragestellung wandeln, und plötzlich fände man sich in einem Krimi wieder, der auf der großen Weltbühne sich abspielt. Ende November gab es den Artikel von Tom-Oliver Regenauer über die „Dritte Kultur“ der Tech-Avantgarde, die „die Zukunft gestalten“ möchte. Wer möchte die Zukunft gestalten: John Brockmans Edge-Foundation und die Genies der Gegenwart, die „glorreichen Sieben“ von Bezos, Musk bis Jeffrey Epstein: „Mit ihren Plattformen, Produkten und Smartphone-Apps dominieren sie Medienlandschaft, Konsum, persönliche Kommunikation, digital-soziale Räume, nachrichtendienstliche Aktivitäten, künstliche Intelligenz (KI) und in zunehmendem Maße auch den Finanzmarkt“, schreibt Regenauer. Was heute die Welt regiert, sei die „Plattform-Plutokratie. Der digital-zensorische Komplex. Die größte Social-Engineering-Maschinerie aller Zeiten.“  „Das Ende der Arbeit, das nicht kommen durfte“ weiterlesen

Warum will der Kapitalismus nicht sterben?

Vor inzwischen runden 10 Jahren erschien das damals hohe Wellen schlagende Buch des Ökonomen Jeremy Rifkin, das unter anderem auch den Untergang des Kapitalismus voraussagte: „The Zero Marginal Cost Society: The Internet of Things, the Collaborative Commons, and the Eclipse of Capitalism“. (Rifkin 2014 )

Der Ökonom Christian Kreiß, seit 2002 Professor für BWL  an der Hochschule Lahr,  veröffentlichte nun zehn Jahre später einen Zeitschriften-Artikel mit dem Titel „Borsengewitter – Wetterleuchten oder Korrektur“, in dem er sich aus Anlass des letzten „Börsengewitters“ an den Finanzmärkten mit der Frage beschäftige, ob es sich dabei um eine harmlose „Korrektur“ handelt, oder eben doch um diese Art von „Wetterleuchten“, diese Art von Unheil verkündendem Himmelsphänomen wie eine Sonnenfinsternis, wie sie in Rifkins Beschreibung den Untergang des Kapitalismus anzeigt. (Kreiß 2024-1)

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Das Narrativ des Westens, Kriegsgefahr und die Mauer der Geheimhaltung

Jeffrey D. Sachs, lange Jahre Ökonomie-Professor an der Harvard-Universität und ab 2002 Professor für nachhaltige Entwicklung und Gesundheitspolitik und Direktor des Earth Institute an der Columbia Universität, hat sich kürzlich mit mahnenden und eindringlichen Worten an die Öffentlichkeit gewandt. Sachs sieht die Welt – nicht nur wegen des anhaltenden Beschusses des Kernkraftwerks Saporischschja  – am Rand einer nuklearen Katastrophe, die sich über die Gefahr einer atomaren Verseuchung weiter Gebiete zwischen Russland und Polen hinaus zu einem Atomkrieg auswachsen könnte. Hervorgerufen sieht Sachs diese Gefahr vor allem dadurch, dass „die politischen Führer des Westens es versäumt haben, die Ursachen der eskalierenden globalen Konflikte offen zu benennen. Das unerbittliche westliche Narrativ, dass der Westen edel sei, während Russland und China böse sind, ist einfältig und außerordentlich gefährlich. Es ist ein Versuch, die öffentliche Meinung zu manipulieren und nicht, sich mit der sehr realen und dringenden Diplomatie zu befassen.“ (in der Übersetzung von Telepolis).

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Udo und der Rote Stern

Gestern war ich mal wieder in einem Konzert von Udo Lindenberg. Weil ich aus Münster stamme und zu der Zeit mich als Musiker versucht habe, als Udo’s Stern gerade aufging, war ich fast zwangsläufig Fan von Udo, aber nicht nur deshalb. Mit Kennerblick war mir klar, dass das eine richtig gute Band mit richtig guten Musikern war, und vor allem einem Typen am Mikrofon, der versuchte fortzusetzen was in den 60ern erwachte und nach Altamont und der Auflösung der Beatles gestorben war. Udo war eine oder zwei Nummern kleiner als Stones und Beatles, aber die Wurzel war an der richtigen Stelle und brachte etwas zum Leben, das bis heute die Zeiten überstanden hat und nun größer und lebendiger geworden ist als jemals zuvor.

Mein erstes Udo-Konzert erlebte ich in der kleinen Stadthalle von Münster, in der auch Vieh-Auktionen stattfanden. Man sah und roch es, die Halle hieß auch Bullenhalle. Es gab eine einzige kleine Kantine, und als ich mir vor dem Konzert ein Bier besorgte, saß da die ganze Panik-Band, einfach hinten am Tisch in dieser Kantine für alle. Die Band, das war damals: Steffi Stephan am Bass, Karl Allaut an der Gitarre, Gottfried Böttger an den Tasten, Backi Backhausen am Schlagzeug, und natürlich Udo. Das war die Zeit vom Onkel Pö, und der Rentner-Band. Für einen braven münsteraner Studenten sahen die Jungs, die zwar alle aus dem Westfälischen stammten, aber – wie jedenfalls Udo – hauptsächlich in Hamburg lebten, wild und exotisch aus.
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Plattform-Sozialismus

Dass die Digitalriesen mit Plattformen eine Menge Geld verdienen, und eine Menge Steuern nicht zahlen, hat sich herumgesprochen. Wenn sie wenigstens ihre Steuern zahlen würden, könnte man sich mit dem Überwachungskapitalismus, den die Digitalriesen ja auch noch auf dem Kerbholz haben, halbwegs arrangieren. Aber das tun sie partout nicht, und bunkern ihr Geld in Steueroasen.

Darum machen sie sich unbeliebt, und das gemeine Volk fängt an nachzudenken über – Plattformsozialismus (den man auch Digitalsozialismus nennen könnte). Denn die Plattformen sind ja an sich eine gute Idee, sogar Amazon und Uber und Ebay, und was es sonst noch so gibt, was die Bequemlichkeit verspricht, alles vom heimischen Laptop aus erledigen zu können. Deshalb taucht hier und da schonmal die Idee auf, diese Services als hoheitliche Aufgabe zu betrachten, und sie konsequent auf das Allgemeinwohl zu verpflichten, statt auf private Gewinne. Das hieße: sie verstaatlichen.

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