Das bislang letzte Buch, das ich gekauft habe, war eines aus dem Antiquariat: „Die Moderne, ein unvollendetes Projekt“, von Jürgen Habermas. Erschienen ist es damals im Reclam-Verlag, ein schmales Bändchen mit „philosophisch-politischen Aufsätzen“ aus den Jahren 1977 bis 1990. Ich fühlte mich gedrängt, diesem für meine Begriffe etwas inflationär verwendeten Begriff der „Erzählung“ und deren Entstehungszusammenhang im Denken der „Postmoderne“ etwa um den Philosophie-Lehrer Jean-François Lyotard oder den „Dekonstruktivisten“ Jacques Derrida nachzugehen. Dabei hatte ich aber bald den Eindruck: es lohnt sich garnicht dem zu viel Aufmerksamkeit zu wirdmen, denn gelöst sind die da aufgeworfenen Fragen m. E. ohnehin, und außerdem können wir es uns einfach nicht mehr erlauben, diesen platz- und zeitraubenden intellektuellen Gedankengespinsten nachzugehen; dazu fehlt einfach die Zeit. Wir stecken ja mitten drin in diesem großen, ungeheuer wichtigen, tatsächlich aus vielerlei Hinsichten überlebenswichtigen Projekt der Moderne. Dessen Vollendung ist allerdings womöglich nicht nur nicht abgeschlossen, sondern wird, wie im schlimmsten Fall zu befürchten ist, vielleicht auch nie mehr abgeschlossen werden können – wenn wir nicht sehr wachsam und vorsichtig sind.
Woher kommt aber diese lawinenartige Verbreitung des Begriffs Erzählung? Im Kern geht es doch nach wie vor um das philosophische Projekt der Aufklärung, um die Autorität der Vernunft, um die Emanzipation und den Aufbruch aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, und das lässt sich sozusagen nicht wegerzählen. Dieses Projekt hat auch eine (wohlbekannte) ökonomische Innenansicht: Ökonomisch gewendet geht es um den Primat der Vernunft über diese notorisch schwer zu beherrschenden Vorgänge; also um diese vertrackten sozioökonomischen Vorgänge, um das zu gewinnende Verständnis davon und die daraus zu gewinnende Handlungsmacht darüber. Es geht also um die Bewegungsgesetze des Industriekapitalismus, ihre innere Entwicklungslogik und um die Frage, wie die Vernunft sich ihrer bemächtigen kann.
Zum Glück sind diese Gesetze aber im Grunde (man kann sagen: glücklicherweise..) einfacher zu durchschauen, zu verstehen und zu erklären als die etwas überspannten intellektuellen Besorgnisse dieser französischen Geistesakrobaten vermuten lassen, denn eigentlich liegen die wesentlichen und für uns alle relevanten Fakten recht klar auf der Hand. Die Bewegungsgesetze des Kapitalismus beherrschten die Entwicklung etwa drei Jahrhunderte lang, und zu deren Ende hin spielt sich dann dieses Drama ab, das eigentlich in wenigen markanten und wohl verstandenen Stichworten zu fassen ist: seit dem unausweichlichen Ende des Produktivkapitalismus geht es um den unaufhaltsamen Fall der Profitraten, um Niedrigzinsen und Kapitalschwemme, später dann immer mehr um Anlagennotstand, Blasenbildung an den Börsen und Vermögenspreisinflation, und auf der anderen Seite (also der Seite der Vermögensnichtbesitzer) um immer gigantischere Schuldenberge, sowohl öffentliche als auch private, und zwar in einer solchen Höhe, dass sie nie mehr, und zwar in alle Ewigkeit nicht, zurückgezahlt werden können. Darüber sollten sich die Liebhaber von „Erzählungen“, vor allem auch wenn die immer katastrophaleren klimatischen Veränderungen ins Blickfeld der (exakten) Wissenschaften rücken, einmal Klarheit verschaffen.
Statt um geistreiche Erzählungen sollten wir uns also besser um das Ausgraben und die Wiederentdeckung lange schon verfügbarer Schätze anerkannter Theoriebildung bemühen, und die sollten uns eigentlich auf kurzem Wege klarmachen können, dass wir uns tief in einer finsteren Sackgasse befinden, aus der es ohne einen fundamentalen Neubeginn keinen Ausweg gibt. Allerdings folgt gleich die große Frage: was bzw. wo ist denn der Ausweg zu finden, wie zu erklären und zu beschreiben? Dieser Ausweg ist naturgemäß leider nicht so leicht zu benennen oder zu beschreiben; andererseits aber, so sei im Vorgriff auf das Folgende behauptet, gibt es ja durchaus Hinweise, die diesen großen Theorieschöpfungen entstammen, und, wie ebenfalls im Vorgriff auf das Folgende behauptet werden soll, gibt es auch Hinweise aus der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart, und die kommen, wie mit aller Vorsicht und Zurückhaltung an dieser Stelle schon einmal andeutungsweise behauptet werden soll, nun aus China.
Verschwörungserzählungen …?
Warum also Erzählung? Lyotard erklärte das, was die Schöpfer methodischer Theoriebildung eben „Theorie“, Denkschule oder auch „philosophisches System“ genannt haben, zu einer „Erzählung“; darum sei das eben keine Theorie mit ihrem zugehörigen umfangreichen Instrumentarium zur Prüfung, Ausbildung und Entwicklung und idealerweise auch späteren Anerkennung einer Theorie, und mit ihrem Anspruch auf (überzeitliche und ortsunabhängige) Allgemeingültigkeit, sondern – eben nur eine Erzählung, so wie ein Märchen nicht mit dem Anspruch auf theoretische Nachprüfbarkeit und logische Konsistenz und Fehlerfreiheit daherkommt, sondern vielleicht mit seiner ästhetischen Qualität, seiner schöpferischen Originalität und vielleicht seiner Prägnanz und Einmaligkeit. Ein Märchen mag nachfühlsam erzählt sein und eine – subjektive, gefühlte – Wahrheit besitzen, aber genau darum ist es eben keine Theorie. Vielleicht ist es aber auch genau das, was den Begriff der Erzählung so unwiderstehlich und allgemeinbeliebt macht: er erspart die scharfe, präzise Sprache und die Mühen der sauberen Begriffsbildung und -verwendung, er macht alles und jedes irgendwie wahr oder auch nicht, er entlässt klare präzise Sprache und Begrifflichkeit in den nassen Schwamm der subjektiven kurzlebigen Beliebigkeit. Damit ist leider auch der Mißdeutbarkeit und im schlechteren Fall der absichtlichen Fehldeutung und Täuschung Tür und Tor geöffnet. Wenn der Begriff der Erzählung etwa in medizinischen oder iuristischen Zusammenhängen, wenn es dann um Rechtsfindung und dauerhafte, orts- und zeitunabhängige Rechtsgültigkeit geht, einen ähnlichen Bedeutungswandel erleben würde, gäbe es keinen Unterschied zwischen Recht und Unrecht mehr, und es würde nicht lange dauern, bis die Welt sich im Chaos des Faustrechts und des Rechts des Stärkeren wiederfände.
In letzter Zeit wimmelt es nun geradezu von immer kurioseren Varianten von Mythen und Erzählungen, und besonders beliebt sind offenbar Erzählungen über Verschwörungen. Die Verschwörungstheorien, die es einmal gab (und noch immer gibt), waren im Sinne einer definierten Begrifflichkeit zu verwenden: Verschwörungstheorien waren (bzw. sind) Täterhypothesen zu Tätergruppierungen mit bestimmten Zielsetzungen, die z. B. auch die Geheimhaltung verfolgter Absichten untereinander beinhalten. Was eine „verschworene Gemeinschaft“ ist, weiß der Volksmund aus der Erfahrung, und wenn es sich bei so einer Gemeinschaft um größere, dauerhafte Gebilde mit komplexer Organisation und mit eindeutig kriminellem Hintergrund handelt, werden über deren Existenz von den Strafverfolgungsbehörden als vorläufige Erklärung Hypothesen gebildet und verwendet. Das nennt man: Verschwörungstheorie, und das ist die einzige sinnvolle Verwendung dieses Begriffes. Es geht um hypothetische, beweisbedürftige, prinzipiell beweisbare und, im Falle erfolgreicher Beweisführung, erwiesene Theorien zu Verschwörungen, und jeder Kriminalist weiß, um was es sich dabei handelt.
Was sind aber nun Verschwörungsmythen, Verschwörungserzählungen, Verschwörungsanhänger oder Verschwörungsmystiker? Von Verschwörungstheorien oder Verschwörungstheoretikern weiß man, was das ist; ein Verschwörungstheoretiker ist jemand, der sich auch selbst so bezeichnet, es ist jemand, wie gesagt, der Täterhypothesen oder Tätertheorien im Falle von Verschwörungen entwickelt. Aber was sind Verschwörungsmythen? Oder Verschwörungsmystiker? Das sind offenbar denunziatorische Zuschreibungsbegriffe; „Verschwörungsschwurbler“ oder Verschwörungsmystiker sind immer die anderen; es ist immer das, was klügere Menschen (die sich dafür halten, also sie selber) über weniger Kluge (also die anderen) wissen oder zu wissen glauben oder behaupten. Diese „Mythen“ oder Erzählungen stammen immer von den anderen, die sie selbst nicht erzählen oder die sie für sie selbst nicht geltend machen; sie sich selbst sehen oder verstehen sich nicht so. Es sind jeweils gegen andere gewendete Kampf- oder Exklusionsbegriffe, die diejenigen, die sie verwenden, gegen andere verwenden, und die sie für sich selbst aber nicht verwenden würden. Es geht dabei immer darum, andere aus einer Diskussion, aus einem Meinungsaustausch als der Teilnehmerperspektive auszuschließen: ach so, klar, du bist Verschwörungsmystiker, dann bist du nicht zurechnungsfähig, mit dir muss ich darum gar nicht reden und mir deine Argumente anhören, um Dich kann (oder muss) ich mir allenfalls Sorgen machen.
In dieser scheinbar so beliebten Rede von den vielerlei Erzählungen, die keine schärfer zu präsisierenden Aussagen sein müssen, steckt darum ein durchaus Besorgnis erregender Kern. Aus der Diskursethik weiß man, welche Anforderungen an Diskurse zu stellen sind, und daraus ergibt sich nicht nur die Pflicht, an Diskursen überhaupt teilzunehmen, sondern auch die Pflicht, an ihnen auf eine Weise teilzunehmen, die die Möglichkeit zur Verständigung nicht prinzipiell ausgeschließt. Das ist es aber wohl, was mit der Rede von „Verschwörungsmystikern“ erreicht werden soll.
Öffentliches Ignorieren?
Tatsächlich geht es bei all diesen denunziatorischen Reden von Verschwörungsmythen oder -erzählungen oder -anhängern um genau das: um „gezieltes, bewusstes, strategisch eingesetztes, konsequentes öffentliches Ignorieren. Soziale Ächtung durch mediale Nichtbeachtung.“ Das ist der konsequenteste Verstoß gegen Grundregeln der Diskursethik, der überhaupt denkbar ist. Soziale Ächtung durch Nichtbeachtung ist sozusagen diskursive Vernichtung, das ist etwas, was jemand tut, der sich nicht anders mehr zu helfen weiß als dem „zwanglosen Zwang des Argumentes“ auszuweichen, und zwar dauerhaft und konsequent. Sag was du willst, aber deine Argumente sind für mich Luft; als denkender, am Diskurs teilnehmender, argumentierender Mensch bis du tot. Welche Gründe kann jemand haben, dem es so wichtig ist, diesem zwanglosen Zwang des Argumentes auszuweichen? Dauerhaft und konsequent?
In der ZEIT, diesem in besseren Tagen hoch ehrenhaften und anerkannten Medium des zwanglosen Diskurses, wurde kürzlich zu genau diesem Mittel gegriffen, weil man sich offenbar nicht mehr anders zu helfen wusste als so: jemanden sozial zu ächten. Es ging um einen – sehr aufwändig – gemachten Podcast, in dem jemand mit vielen Worten und kunstvollen medialen Mitteln klargemacht werden sollte, dass er eben das sei: ein Verschwörungsmystiker, – erzähler oder -theoretiker. Und die Autoren der ZEIT kamen trotz ausgreifend getriebenen Aufwandes zu dem Schluss, dass ihnen nichts anderes übrig bleiben würde, als ihr an den Pranger gestelltes Opfer medial zu ächten: „Nach allem, was in den letzten Monaten und Jahren zu beobachten war, bleibt im Grunde nur eine Lösung: gezieltes, bewusstes, strategisch eingesetztes, konsequentes öffentliches Ignorieren. Soziale Ächtung durch mediale Nichtbeachtung.“ (Die ZEIT )
In diesem Podcast ging es um einen offenbar hoch ignorierenswerten Zeitgenossen, nämlich den berüchtigten „Verschwörungsmystiker“ Ken Jebsen. Der 6-teilige,je etwa 1-stündige Podcast mit dem Titel „Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen“ war von Sonntagabend, dem 13. Juni 2021, bis zum 11.7. abrufbar, in der ARD-Audiothek, bei N-JOY.de und bei allen gängigen Podcastplattformen; bei Radioeins sonntags um 20 Uhr, bei N-JOY sonntags um 21 Uhr, und bei rbbKultur montags um 19 Uhr.
Warum, um Himmels willen, treibt man solchen Aufwand, nur um jemanden medial zu ächten, also mundtot zu machen? Muss da jemand solche Angst haben vor Argumenten?
Wenn jemand ohne gute Argumente versucht, seine Ansprüche durchzusetzen, greift er gewöhnlich als letztes Mittel zu gewaltsamem statt argumentativem Zwang zur Durchsetzung seiner Ansprüche. Da bleibt, wie aus der qualvollen Geschichte nur zu bekannt, nur das Recht des Stärkeren. Sonst aber, unter friedliebenden zivilisierten Menschen, werden Argumente ausgetauscht, und nach aller bisherigen Erfahrung in Rechtsstaaten und entwickelten kultivierten Gesellschaften hat sich das bessere Argument bisher auch durchgesetzt, auf diese zwanglose und nur argumentativ zwingende Art. Aber wenn jemand dem Argument ausweichen muss, weil er keine andere Möglichkeit sieht als jemanden sozial zu ächten? Dann, so wird man konstatieren müssen, stimmt etwas nicht, dann ist etwas faul im Staate Dänemark, und zwar ganz massiv. Verdächtig macht sich dann aber nicht der „Verschwörungsmystiker“, sondern der, der jemanden dazu erklärt, eben um ihn damit medial zu ächten. Also – what the fuck – steckt dahinter?
Dieser Hang, andere Menschen aus diesem oder jenem Grund medial zu ächten, scheint ein wenig, oder auch ein wenig zu viel, um sich zu greifen. Einer der Unglücklichen z. B., derer man sich nur dadurch zu entledigen weiß dass man sie sozial und medial ächtet, ist der Enthüllungsjournalist Julian Assange. Wie der Jurist und UN-Menschenrechtsbeauftragte Niels Melzer in seinen umfangreichen Recherchen nachgewiesen hat, ist Julian Assange völlig zu Unrecht nicht nur medial geächtet, sondern auch jahrelang zu Unrecht seiner Freiheit und seiner Rechte beraubt worden und wird nun unter menschenunwürdigen Verhältnissen in einem berüchtigten Londoner Gefängnis eingekerkert. Die mediale Öffentlichkeit, die sich so große Sorgen macht um die öffentliche Wahrheit und sich fürchtet vor allerhand namenlosen oder namhaften Verschwörungstheoretikern, kümmert sich einen Dreck um die Rechte von Menschen, die als Medienschaffende keine anderen Interessen verfolgen als auf massive Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen, in dem konkreten Fall um Kriegsverbrechen. Wenn Medienschaffende, die die Aufgabe haben sollten, auf Kriegsverbrechen aufmerksam zu machen, scheinbar nichts anderes im Sinn haben als echte Medienschaffende medial zu ächten – ist dann vielleicht etwas stinkend faul mit der medialen Öffentlichkeit?
Das unvollendete Projekt
Zurück zum Projekt der Aufklärung. Die Aufklärung war (und ist) der Vernunft verpflichtet, oder die Vernunft der Aufklärung. Die Bewegungsgesetze des Industriekapitalismus führen das immer erfolgreicher und massenhafter akkumulierte Kapital nun an die Grenzen der Möglichkeiten, aus dem akkumulierten und verfügbar gemachten Kapital immer weiter neues Kapital zu schaffen. Das war nur zu gut vorauszusehen, und die Gesetze der Vernunft hätten zur Schaffung von Wegen und Möglichkeiten führen sollen oder auch müssen, mit dem unrealisierbaren Versuch der endlosen Neuschöpfung von Kapital aufzuhören, um ihre Verhältnisse nun anders zu regeln, und neue Ordnungen der Gesellschaften zu schaffen, die anderen – und höheren – Zielen dienen und verpflichtet sind. Aber die Menschen, die die Besitzer dieser ungeheuren Kapitalmassen sind, wollten und wollen bisher partout nicht aufhören mit dem Akkumulieren. Und jetzt bleibt ihnen scheinbar nichts anderes mehr übrig, als rechtsbrüchig, verschwörerisch und kriminell zu werden. Mit dieser nicht wenig deprimierenden Zeitdiagnose wird man sich – vorerst jedenfalls – vertraut machen müssen.
Was sollte aber vernünftigerweise geschehen, was sollten Menschen tun, wenn das Wachstum dennoch unabwendbar an seine Grenzen gestoßen ist?
Klar ist: Produktivvermögen hat ja einen Zweck, der nicht unbedingt daran gebunden ist, Gewinne zu produzieren. Produktivvermögen könnte auch verwendet werden, um Dinge zu schaffen, die verbraucht werden sollen, weil sie notwendig sind, aber nicht unbedingt immer mehr davon. Das bedeutet eigentlich schon, und auch ziemlich unausweichlich: dieses Produktivvermögen kann kein privates sein, denn sonst müsste es ja immer weiter sich vermehren und wachsen. Es soll aber nur verfügbar sein, ohne immer weiter zu wachsen. Es soll nur nicht abnehmen, oder vielleicht verderben oder sonstwie unbrauchbar werden. Es muss also eine bestimmte Menge, ein bestimmtes Volumen an Kapitalstock da sein, das sich selbst erhalten kann, ohne wachsen zu müssen. Das muss öffentliches Kapital sein, des der Kontrolle und der Verfügung der Öffentlichkeit untersteht, und das ist tatsächlich gar nicht anders möglich. Es darf nicht der privaten Verfügung unterworfen sein, und es darf nicht den gewöhnlichen Risiken des Wettbewerbs ausgesetzt sein, jedenfalls nicht so und in dem Umfang, wie bei ganz gewöhnlichem privatem renditesuchendem Kapital der Fall ist.
Andererseits muss es schon auch privates Kapital geben, das dem Wettbewerb vollkommen ausgesetzt ist und das die Aufgabe hat, attraktive Innovationen auf der einen Seite und Gewinne auf der anderen Seite zu schaffen.
Um es kurz zu machen: diesen Mix, diese Kombination aus großem, komplexem, öffentlich verwendetem und gemanagtem Produktivkapital und privatem Wagniskapital hat bisher nur ein Land in dieser Welt geschafft, und das ist China. Nur China hat diese Aufgabe und diesen Spagat zwischen öffentlich und privat dauerhaft und erfolgreich schaffen und bewältigen können. Mehr soll an dieser Stelle nun nicht gesagt werden, unter Verweis auf einige hervorragende Veröffentlichungen zu diesem Thema, zum Beispiel die kürzlich auf Telepolis erschiene Artikelserie des Ökonomen Wolfram Elsner (China lernt schnell und radikal, TP 10.7.2021
Da es dazu aber noch eine ungeheure Menge mehr dazu zu sagen gibt, kommt der Rest bald (versprochen).