Menschen haben gewöhnlich keine Lust zu arbeiten, deshalb haben sie sich zuerst, als sie hergestellt worden waren, im Paradies aufgehalten, wo es alles umsonst gab. Aber da gab es ja dann Hausverbot. Die Menschen flogen raus, aber sie bekamen eine KI mit, eine App, den General Problem Solver.
Bei allem, was sie nun tun mussten, nachdem es nichts mehr umsonst gab, hat diese App gegrübelt, wie das leichter zu machen sein könnte. Ein Durchbruch war dann die Erkenntnis, dass fast alles leichter geht mit Tools. Der Mensch mit seiner KI im Kopf wurde zum Tool-making-Animal. Es teilen sich dann der Mensch und das Tool die Arbeit, weil der Mensch Arbeit abschieben kann auf das Tool.
Also arbeiteten die Menschen dann im Prinzip jeden Tag eine Stunde länger als notwendig, und in der Extrastunde bauten sie sich Tools. Die Stunde Arbeit für das Tool lohnt sich, wenn man auf das Tool mehr als eine Stunde Arbeit abschieben kann. Dahinter steckt ja nichts als Faulheit.
Dann erfand die KI das Rad, und das ist ja eine wichtige Voraussetzung für das Automobil. Jetzt überspringen wir mal ein paar Jahrtausende, und das Tool ist nun das VW-Werk in Wolfsburg. In diesem Tool steckt eine Menge Arbeit! Und es kann natürlich eine Menge Arbeit ersparen.
Ein anderes Tool ist die Schrift, und Bücher, in die man schreibt. Es gibt auch Bücher, in die man schreiben kann, wieviele Tools man hat. Man kann auch dazu schreiben, wieviel Arbeit es gekostet hat, diese Tools zu bauen. Dann rechnet man das alles zusammen, und kriegt eine Summe, und dazu, zum Rechnen, kann man auch ein Tool nehmen, eine KI zum Rechnen. Die Summe heißt Kapital, wie Caput: Kopf oder Haupt, also Hauptsumme.
Eine Fabrik ist also ein Tool, zum Arbeit einsparen, und wenn die Arbeit, die sie gekostet hat, in einem Buch steht, sagt man dazu Kapital. Kapital ist also dazu da, Arbeit weg zu machen.
Jetzt wird das immer mehr, was die Menschen und das Kapital zusammen bauen. Könnte das mal genug sein? 300.000 Autos im Jahr? Und was da sonst noch alles zusammen kommt aus diesen riesigen Tools, die in den Jahrtausenden gebaut worden sind?
Wann ist genug denn genug? Bei Autos, die auf einem Parkplatz oder in einer Garage stehen, kann man sehn, ob es genug ist. Aber das VW-Werk baut die Autos ja für Geld, das ist auch so ein Tool. Das funktioniert ganz gut, bloß kann man bei Geld nicht sehen ob es genug ist. Bei Autos ist es so: je mehr einer hat, um so mehr hat er davon genug. Aber bei Geld ist es so: je mehr einer hat, umso weniger hat er davon genug. Das kam allen schon immer komisch vor am Geld, von Aristoteles über Goethe bis Marx. Und jetzt?
Das VW-Werk ist ein Spezialtool, es kann ja nichts als Autos bauen. Keiner weiß wer diese Autos haben will, aber sie werden gebaut. Weil keiner weiß wer sie haben will werden sie für Geld gebaut. Man baut sie, und wenn dann jemand kommt der eins will, bezahlt er Geld. Wer das VW-Werk in seinem Buch stehen hat, als Kapital, freut sich dann. Mehr Geld! Darum gibt es kein Genug für die, die solche großen Tools in ihren Büchern stehen haben, und die etwas machen für andere, die man nicht kennt.
Jetzt brauchen wir das General-Tool. Das Super-Tool, auf das man so ziemlich alle Arbeit abschieben kann. Etwas Besseres kann aus einem Tool nie werden! Man kann es schon sehen auf der Hannover-Messe Industrie.
Dieses Tool baut für jeden sein Ding, bis er genug hat. Fertig. Das Ding gibts dann wieder umsonst. So war es im Paradies doch auch.
Es hat ziemlich lange gedauert, bis dieses General-Tool fertig geworden ist, Millionen Jahre! Aber es hat sich gelohnt, und es wurde auch Zeit.
Wir müssen nämlich dringend mal aufhören, Autos zu bauen, obwohl es doch schon lange genug sind.
Das Kapitalismus ist ein System, eine Ordnung, in dem man aus Kapital mehr Kapital machen will. Die Leute die Kapital haben, sagen was gemacht wird, und die wollen nichts anderes als mehr Geld. Die wissen gar nichts anderes von der Welt. Für die ist dieses Tool nur dazu da, ihr Geld zu vermehren.
Aber wenn die Welt langsam voll ist mit Autos, von denen man so recht nicht mehr weiß wozu sie gut sind, wird aus dem Autobau-Tool für Autos ein General-Tool für alles. Die Kapitalisten wollen eben aus allem Geld machen – darum machen sie aus dem Spezial-Tool ein General-Tool.
Wenn die Welt aber nun voll ist von diesen Sachen, werden andere Sachen wichtiger als Tools, die aus Sachen Geld machen. Dann können die Tools direkt für die Leute die Sachen machen, ohne dass daraus Geld wird. Und die Leute wissen dann, wann es genug ist. Dann brauchen wir die Kapitalisten nicht mehr. Dann sollen andere sagen, was gemacht wird, als die Leute, die aus Sachen Geld machen wollen. Wenn die Tools direkt für jeden machen können, was er sich sonst für Geld kaufen würde, ist der Kapitalismus vorbei.