Unternehmerstaat

Der Staat muss zum Unternehmer werden.

Und das Wirtschaftsministerium zum Automationsministerium.

Der Gewinn des Unternehmerstaats wird nicht in Euro messbar sein. Der Staat muss einen Gewinn produzieren, den die privatwirtschaftlichen Unternehmen nicht mehr produzieren können.

Über lange Zeit war es so, dass der Staat nur den richtigen regulatorischen Rahmen setzen musste, die Rahmenbedingungen; durchaus auch umverteilen und hier Anreize setzen und da gegensteuern und vielleicht auch verbieten. Aber den Gewinn, den Wohlstand sollten die Unternehmen und die in ihnen beschäftigten Menschen alleine schaffen, und der sollte bitte bei beiden in Mark und Pfennig – in den schönen Ludwig-Erhard-Zeiten – bzw. in Euro und Cent auf dem Habenkonto zu finden sein.
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Neue Welt(un)ordnung

Die meisten der heutigen DAX 30 Unternehmen sind vor rund 100 Jahren gegründet worden, und man kann sagen dass sie heute – noch immer – so stark sind, dass sie das Wirtschaftsgeschehen in Deutschland beherrschen. Welches gegenwärtig gegründete Unternehmen, welches „Start-Up“ wird in 100 Jahren ein solcher Big-Player sein? warum? Wenn man sich anschaut, womit diese DAX 30 Unternehmen ihr Geld verdienen, sieht man, dass die einen im Großen und Ganzen all das herstellen, was die Menschen heute benötigen und kaufen und verbrauchen wollen, und die anderen verwalten das damit verdiente Geld, und dann gibt es noch die Versicherungen. Neu dazu gekommen ist die Softwareschmiede SAP. Also – welches in der heutigen Zeit neu erschienene Unternehmen wird in 100 Jahren so groß sein wie SAP, Beiersdorf, oder gar Siemens oder VW? und warum, wenn die bestehenden Unternehmen im wesentlichen alle Bedürfnisse abdecken, die es gibt und gab, während der vergangenen 200 Jahre?

Eigentlich sollte sich jeder, der heute kleine Kinder am Morgen zum Kindergarten bringt, oder zur Schule, oder schon mit Tips zur Berufsplanung versorgt, darüber klar sein, dass es diese Welt der großen Unternehmen, wo man einen festen Job ergattern kann und dann über drei Jahrzehnte hinweg eine steile Karriere hinlegt, mit üppiger Altersicherung und vielen schönen Urlauben im Jahr, nicht mehr geben wird. Die Welt der stolzen Exportweltmeister bricht zusammen, und wird nun mit Flüchtlingen überschwemmt aus all den Ländern, die zum Erhalt des wirtschaftlichen Wohlergehens einiger weniger überfallen, ihrer materiellen und kulturellen Werte und ihrer Existenzgrundlagen beraubt worden sind, und die nun um ihr nacktes Überleben kämpfen.

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Transformation der Industriegesellschaft – FABRICA St. Pauli

Es war für die Veranstalter und alle Beteiligten eine erfolgreiche und mit viel Freude verbundene Aktion, die den vielen Teilnehmern das aussergewöhnliche Erfolgserlebnis verschafft hat, mit eigenen Händen ein rundherum funktionsfähiges Handy zu bauen! Darüber hinaus ging es darum sichtbar zu machen, dass die Fabriken ihr Aussehen und ihre Funktion verändern werden: Konsumieren und Produzieren kommen näher zusammen, und die „Produktionsmittel“ werden so klein und so billig, dass sie sich fast jeder selber leisten kann.

Hier die Folien meines Vortrages, der damals vermutlich zuviel Stoff enthielt, um in der kurzen Zeit dargeboten und verstanden zu werden. Interessant aber auch, wie sehr des Thema der 3. Industriellen Revolution inzwischen aus der öffentlichen Debatte wieder verschwunden ist. Ob da jemand ein wenig nachgeholfen hat? Wenn die Konsumenten im Haushalt zu viel selbst produzieren, kann die Industrie natürlich nicht viel verdienen.

Transformation der Industriegesellschaft

DIGINOVA – Roadmap To Digital Fabrication

Das auf EU-Ebene angelegte DIGINOVA-Projekt hat (schon im April) seine Ergebnisse und seine Roadmap to Digital Fabrication vorgelegt, in Gestalt und im Umfang eines eBook, das zum Download zur Verfügung steht. Es gibt einen sehr guten und in der Form bisher noch nicht verfügbaren Überblick über das Potenzial der Digitalen Fabrikation, den Umfang seines zu erwartenden Impacts, und auch über die noch zu überwindenden Hindernisse auf dem weiteren Entwicklungsfortschritt. Vor allem sind zunächst wohl vor allem die Universitäten und Forschungsinstitute gefragt…

DIGINOVA

Shapeways and the 3D Printing Revolution

„Shapeways and the 3D Printing Revolution“ lautet der Titel des sehr interessanten Beitrags von Marco Wirth und Prof. Frédéric Thiesse vom CEDIFA Würzburg auf der European Conference on Information Systems (ECIS), der innerhalb der Session “Teaching Cases – New Technology, Enduring Problems” vorgestellt wurde. Innerhalb der Fallstudie wird ein Überblick über die Historie und Technologie des 3D-Drucks gegeben sowie aktuelle wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen rund um die Thematik vor dem Hintergrund des 3D-Druck-Dienstleisters Shapeways diskutiert:

SHAPEWAYS AND THE 3D
PRINTING REVOLUTION

Kapitalismus, vorübergehend

Liebe Besucher!

Es scheint inzwischen unbestreitbar, dass die Ereignisse in der Ukraine nach der Verschiebung des EU-Assoziierungsabkommens, die zu den zunächst friedlichen Protesten auf dem Kiewer Maidan geführt hatten, von Seiten EU und USA massiv gefördert und beeinflusst worden sind. Die Motive der USA liegen in einem Bereich zwischen Destabilisierung Russlands im Sinne der amerikanischen Vorherrschaftsstrategie nach Zbigniew Brzezinski, mittelfristigen wirtschaftlichen Interessen amerikanischer Energiemultis, und sogar unmittelbar persönlichen wirtschaftlichen Interessen der politischen US-Spitzenpersonals, wie das unrühmliche Beispiel Hunter Biden gezeigt hat. Wo die EU hier eigentlich reale Interessen verfolgt, bleibt da eher im Ungewissen, denn die EU wäre eigentlich mit einer im Sinne der geostrategischen Blöcke neutralen Ukraine als Mittler zwischen Ost und West, und nach wie vor guten und stabilen wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu Russland besser gefahren.

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Carneval is over, bald

Ein flammendes Plädoyer für Freiheit und Autonomie in der FAZ, gegen einen „Versuch einer Programmierung des Denkens und der Gesellschaft“ – so etwas hätte jemand aus meiner Generation in langjähriger Kenntnis der traditionell konservativ-wirtschaftsfreundlichen Haltung der FAZ nicht erwartet. Und in diesem Wertekanon standen Freiheit und Autonomie nicht so weit oben – sofern es eben nicht um die Freiheit der Wirtschaft ging, also Freiheit im Sinne der ungehinderten unternehmerischen Entfaltung, vor allem mit Blick auf die ungehinderte Investitionsgeneigtheit. Die kann aber mit der Freiheit im Sinne von Autonomie, Persönlichkeitsrechten und Menschenwürde durchaus in Konflikt geraten.

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