Arbeitsmittel und ihre ökonomischen Epochen

Worum geht es in der Geschichte, einmal mit einem Horizont von vielleicht 10.000 Jahren betrachtet, also von den ersten Werkzeug benutzenden Kulturen des „tool making animal“, bis heute? Wie, welchen Fortschrittskriterien folgend, und wodurch ändern sich die Epochen?

Das ist das Resümee meines Buches „Die Große Digitalmaschinerie“.

Arbeitsmittel und ihre Epochen

Von den Moden zum Trend

Auf der Tagung Wirtschaftsinformatik ’95 hielt der Begründer des Studienfaches Wirtschaftsinformatik in Deutschland, Professor Peter Mertens, seinen Hauptvortrag „Wirtschaftsinformatik – Von den Moden zum Trend“. Es tat dies in der Absicht, seiner jungen Wissenschaft ihre „langfristigen“ und im Zeitverlauf unveränderlichen, bleibenden Ziele zu weisen.

Er begründete dies so: „Idealerweise würde sich eine Disziplin auf einem geraden Fortschrittspfad in Richtung eines (…) Langfristzieles bewegen.“ Mäandernde Entwicklungen, die einem Trial-and-Error-Pfad folgen, seien also zu vermeiden. Dann stellt er fest, dass es in der Wirtschaftsinformatik seiner Zeit zu mäandernden Entwicklungen gekommen war; die Wissenschaft war also kurzfristigen „Moden“ gefolgt, und hatte dadurch Zeit und Ressourcen verschwendet.

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Der Sechste Kondratieff

Es klingt wie ein Adelstitel, der 6. Earl of Douglas, oder der 9. Duke of Wellington. Der 6. Kondratieff… und wie heiß wird er ersehnt! Dass er doch bald herab kommen möge zu uns, die Welt aus ihrem Schmerz zu erlösen, ja aus bitterster Not, hat sie den Tod durch Hunger und Durst doch schon nahe vor Augen… Denn es mangelt ihr an dem Nötigsten, an ihrem Lebenselixier, die Kammern und Reservoirs sind leer, es finden sich keine neuen, die man erschließen könnte, es ist eine wahres Grauen, denn was ihr so bitter nötig fehlt, hat auf dieser großen gottverlassenen Welt niemand mehr: es ist – etwas, das fehlt.

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BWL contra VWL

Wenn etwas betriebswirtschaftlich richtig ist, ist es volkswirtschaftlich oft falsch, und anders herum.

Eine private Rentenversicherung zum Beispiel mag betriebswirtschaftlich richtig sein. Menschen sparen jeder für sich, ganz privat, Geld an, und sorgen so für das Alter vor. Da Versicherungsgesellschaften sich damit auskennen, sammeln sie das Geld von vielen Sparern ein, und legen es gewinnbringend an, so dass jeder einzelne Sparer am Ende mehr zurück erhält, als wenn er sein Geld einfach in die Sparbüchse steckte. Und er erhält auch noch eine Rentengarantie, das heißt die private Rentenversicherung verspricht eine lebenslange Rentenzahlung, und geht das Risiko ein, einen Verlust zu erwirtschaften, wenn die zugesagte Rente zu hoch ist oder der Rentenbezieher länger lebt als kalkuliert.

Wenn sie scharf kalkuliert, und das Geld der – möglichst vielen – Sparer gut anlegt, können Versicherung und Sparer damit gut fahren.

Aber diese Wahrscheinlichkeit, dass das Geld gewinnbringend angelegt werden kann, nimmt ab, je reicher die Volkswirtschaften schon geworden sind. Und das ist es, was in den letzten 70 Jahren geschehen ist, und was die reichen Volkswirtschaften seit mindestens zwei Jahrzehnten nun immer deutlicher vor Augen haben.

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